TALOMAT– Die Thesen

Aus insgesamt 902 Einsendungen haben wir die größten Interessenschwerpunkte ermittelt und daraus 40 Thesen generiert.
Anfang August haben wir dann diese, allen OB-Kandidat*innen zur Bewertung und zum Verfassen einer Stellungnahme, übermittelt. Für den Talomat haben wir dann 30 Thesen ausgewählt und in die Anwendung eingepflegt. Dabei haben wir uns systematisch an der Mehrheit von den von Bürger*innen eingesendeten Themen sowie der Diversität der Bewertungen orientiert. Das Endergebnis bietet somit für alle Nutzer*innen übersichtliche Informationen und eine Anwendung, die klare Berechnungen der Übereinstimmungspunkten mit den Kandidat*innen erzeugen kann. Dieses Vorgehen haben wir in unserer Projektbeschreibung und bei der Zusendung im Thesenkatalog an die Kandidat*innen angekündigt und erklärt.

Hier können die 10 Thesen eingesehen werden, die es aus dem Thesenkatalog nicht in den Talomat geschafft haben. Zu jeder These ist die entsprechende Bewertung und Stellungnahme der Kandidat*innen hinterlegt.

Wuppertal soll bei innerstädtischen Leerständen aktiv mit Bürger*innen Zwischennutzungen erarbeiten.

Sander (stimmt zu):

Attraktive Innenstädte sind nicht nur Einkaufszentren sondern haben Schauwerte, kulturelle Angebote, Aufenthaltsqualität. Zwischennutzungen sind Experimentierfelder, was angenommen wird.


Dahlmann (stimmt zu):

Leerstand belastet die Innenstadt in doppelter Hinsicht. Die Angebotsvielfalt leidet und leere Geschäftsräume wirken auf die Passanten unattraktiv. Deshalb sollte eine Belebung von leerstehenden Ladenlokalen oberstes Ziel der Innenstadtentwicklung sein. In Zusammenarbeit mit den Interessengemeinschaften vor Ort und mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern sollten Konzepte für die jeweiligen Standorte gefunden werden, um eine Verwahrlosung der Innenstadt zu verhindern.


Lehner (stimmt zu):

Zwischenlager ist gut. Vor dem Endlager kommt Nächstebreck.


Schneidewind (stimmt zu):

Zwischennutzungen können auch die Wuppertaler Innenstädte bei Leerständen attraktiver machen. In anderen Städten gibt es längst sogenannte Zwischennutzungs-Agenturen. Eine solche sollte auch in Wuppertal aufgebaut werden. Sie koordiniert den Kontakt zwischen Immobilieneigentümern, Nutzungs-Interessierten sowie Bürgerinnen und Bürgern.


Hafke (stimmt zu):

Ja, aber: „Zwischennutzungen“ sind immer nur die zweitbeste Lösung. Ziel muss es sein, bei einem Leerstand dafür zu sorgen, dass es langfristig eine neue Nutzung gibt. Und wenn einem Eigentümer das Geld für notwendige Umbauten fehlt, muss ihn eine Wirtschaftsförderung dabei unterstützen. Eine umsichtige Investition von Steuergeldern wäre dann vernünftig. Wenn das im Ausnahmefall nicht möglich ist, ist ein gemeinsam erarbeitetes Zwischennutzungskonzept eine gute Idee – darf aber nicht schleichend zum Dauerzustand werden.


Mucke (stimmt zu):

Ein gutes Beispiel dafür ist Heckinghausen, oder früher der Arrenberg, die Nordstadt etc.. Dort konnten Zwischennutzungen für leerstehende Ladenlokale bereits umgesetzt werden.


Paschalis (stimmt zu):

Innerstädtische Leerstände zeigen, dass eine sinkende Nachfrage nach Einzelhandelsflächen besteht. In jedem Fall, wo der Eigentümer es wünscht, sollte eine alternative Nutzung durch die Stadtverwaltung ermöglicht werden.

Wuppertal soll Stellen als Erzieher*innen in Kindertagesstätten attraktiver machen.

Sander (stimmt zu):

Gute Bezahlung. Hilfen bei Wohnungssuche und Betreuung der eigenen Kinder sicherstellen. Sondertarife mit WSW für Beschäftigte im ÖD aushandeln.


Dahlmann (stimmt zu):

Wuppertal bietet immer noch nicht ausreichend KiTa-Plätze an, obwohl ein gesetzlicher Anspruch darauf besteht. Aus diesem Grund werden viele neue KiTas gebaut. Allerdings gibt es selbst in den schon bestehenden KiTas jetzt schon nicht genügend Erzieherinnen und Erzieher. Es müssen nun vordringlich neue Erzieherinnen und Erzieher eingestellt und ausgebildet werden, denn den Eltern nützt es wenig, wenn es KiTa-Gebäude gibt, diese aber nicht komplett nutzbar sind, weil es nicht genügend Personal gibt.


Lehner (stimmt zu):

Schließlich brauchen wir mehr Aufsichtspersonal für die Produktion von Primark-Produkten. Der Preis von Bangladesh ist infam.


Schneidewind (stimmt zu):

Nur wenn Wuppertal attraktiv für Erzieherinnen und Erzieher ist, werden wir die Engpässe bei der Kinderbetreuung in der Stadt beseitigen können. Eine wettbewerbsgerechte Bezahlung, günstiges Wohnen, attraktive Quartiere und Innenstädte, ein überzeugendes Kultur- und Freizeitangebot sowie gute Verkehrsanbindungen sind wichtige Bausteine, um Erzieherinnen und Erzieher auch aus anderen Regionen für Wuppertal zu gewinnen.


Hafke (stimmt zu):

Unbedingt! Und es gibt ganz konkrete Möglichkeiten, die aber leider bislang von den Stadtverantwortlichen nicht ausreichend genutzt werden: Praxisintegrierte Ausbildung (PiA).


Mucke (stimmt zu):

Ohne zusätzliche Erzieher*innen schaffen wir den weiteren Ausbau der Kita-Plätze nicht. Sie erfüllen einen wichtigen Bildungsauftrag. Dafür müssen die Arbeitsbedingungen attraktiver werden und die Finanzierung über das KiBiz durch das Land auskömmlicher sein. Außerdem bilden wir als Stadt intensiv im Rahmen der Praxisintegrierten Ausbildung (PIA) aus.


Paschalis (stimmt zu):

Bei den Stellenausschreibungen können freiwillige Angebote der Kommune gemacht werden wie Hilfe bei der Wohnungssuche,ermäßigte Nahverkehrstarife etc. Wichtig ist auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz durch angemessene Ausstattung, kollegiale Beratungsangebote und regelmäßige Fortbildungen zu fördern.

Wuppertal soll Hospize und ähnliche Dienste finanziell stärker fördern.

Sander (stimmt zu):

In einer alternden Gesellschaft mit anderen Familienstrukturen wird die Zahl der benötigten Plätze in Hospizen steigen. Die Stadt sollte ihr Angebot also ausweiten. Aber schon in der normalen Altenbetreuung sollte das Verhältnis der Zahl von zu Betreuenden und Pflegepersonal verbessert werden. Solche Häuser sind auch wegen schlechter Personalausstattung zu corona-Hotspots geworden.


Dahlmann (stimmt zu):

Hospize und ähnliche Dienste leiten einen sehr wichtigen Beitrag zur Gesellschaft. Gerade eine älter werdende Gesellschaft benötigt in diesem Bereich ein breites Angebot. Deshalb ist eine auskömmliche Finanzierung wichtig.


Lehner (stimmt zu):

Wir haben ein Herz für Letztwähler!


Schneidewind (stimmt zu):

Grundsätzlich sollten die wichtigen Dienste auch von der Stadt intensiver gefördert werden. Aufgrund der Haushaltslage Wuppertals wird dies nur in überschaubarem Maße möglich sein. Zusätzliches Geld sollte es vor allem für solche Angebote geben, die gemeinsam mit ehrenamtlichem Engagement erfolgen.


Hafke (stimmt zu):

Ich war bereits einige Male zu Gast im Bergischen Kinderhospiz. Vor den Kindern und Jugendlichen, ihren Familien sowie den Betreuerinnen und Betreuern, kann ich nur den Hut ziehen. Eindrücklich und eindrucksvolle Arbeit. Ja, hier müssen wir als Stadtgesellschaft mehr tun. Insbesondere ambulante Angebote sind niedrigschwellig und können Menschen und ihre Angehörigen auf dem letzten Weg begleiten.


Mucke (stimmt zu):

In Hospizen werden Schwerkranke und ihre Angehörigen auf ihrem letzten Weg würdevoll begleitet. Hospize werden von den Kranken- und Pflegekassen finanziert, nicht aus dem kommunalen Haushalt. 5 Prozent müssen die Träger der Hospize selbst aufbringen, die das über Spenden finanzieren. Der Trägeranteil sichert den Einfluss auf die inhaltliche Arbeit. Ein städt. Zuschuss ist wünschenswert.


Paschalis (stimmt zu):

Wenn Menschen in schlimmer Not sind oder vor dem Sterben stehen, sollten sie diese Zeit in Würde verbringen dürfen. Dafür mehr finanzielle Mittel aufzubringen, ist richtig und entspricht auch meinem christlichen Weltbild.

Wuppertal soll für alle barrierefreier werden.

Sander (stimmt zu):

Daueraufgabe im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden. Wurde beim Döppersbergumbau leider nicht vollumfänglich berücksichtigt.


Dahlmann (stimmt zu):

In Wuppertal gibt es immer noch viele Barrieren, sowohl in der Stadt als auch in den Köpfen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Wuppertal deutlich barrierefreier wird. Die Stadt Wuppertal hat sich 2006 verpflichtet, die Integration von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Hier ist noch viel zu tun!


Lehner (stimmt zu):

Aber bitte ohne 3D-Drucker!


Schneidewind (stimmt zu):

Barrierefreie Städte sind lebenswertere Städte für alle. Daher muss auch Wuppertaler barrierefreier werden. Dafür braucht es aufgrund der engen Finanzlage in Wuppertal eine enge Abstimmung mit Investoren und klare Priorisierungen in Zusammenarbeit mit den von Barrieren besonders betroffenen Gruppen.


Hafke (stimmt zu):

Barrierefreiheit ermöglicht Teilhabe und Inklusion – darunter darf der Anspruch einer Stadt schlicht nicht liegen. In Wuppertal sind rund 16.000 Menschen mit Behinderung darauf angewiesen, dass alles unternommen wird, um auch ihre Mobilität im Stadtraum sicherzustellen. Ganz konkret: Bordsteine an Fußgängerüberwegen konsequent abflachen. Rampen im 3D-Druckverfahren für Geschäfte und Handel. Parkzeiten auch und gerade am Döppersberg auf Stellplätzen für Menschen mit Behinderung ausweiten.


Mucke (stimmt zu):

Für dieses Ziel haben wir zahlreiche Maßnahmen im Handlungsprogramm „Ein Wuppertal für alle“ festgelegt. Inklusion muss gelebt werden. alle Menschen haben das Recht auf Teilhabe. Daher muss der Abbau von Barrieren zügig voran getrieben werden. Die Angebote für Menschen mit Behinderungen müssen ausgebaut werden. Das gilt auch für den Arbeitsmarkt.


Paschalis (stimmt zu):

Barrierefreiheit ist eine öffentliche Aufgabe, hier ist gerade in Wuppertal noch viel zu erledigen. Der Zustand der meisten Gehwege ist schlecht, Stolperfallen müssen sehr zügig beseitigt werden. Ein wichtiges Projekt ist es auch, die öffentlichen Treppenanlage durch Aufzüge zu ergänzen oder mindestens durch Rampen für Kinderwagen und Fahrräder.

Wuppertal soll mehr soziale Quartiersarbeit anbieten.

Sander (stimmt zu):

Die Altersarmut steigt. Die Veränderung von Familienstrukturen, der Druck durch Gentrifizierung in der Nachbarschaft, die Begegnung unterschiedlicher Kulturen und Lebensstile – all das schafft neue Belastungen, mit denen viele Menschen aus sich heraus nicht klarkommen.


Dahlmann (stimmt zu):

Die Arbeit von Streetworkern und Sozialarbeitern in den Quartieren hilft, soziale Brennpunkte zu entschärfen oder sogar im Vorfeld zu verhindern. Prävention ist nicht nur besser, sondern auch billiger, als nichts zu tun. Denn die Folgekosten einer versäumten sozialen Quartiersarbeit sind deutlich höher.


Lehner (neutral):

Häh?!?


Schneidewind (stimmt zu):

Quartiersarbeit ist von zentraler Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt, für Teilhabe und für Integration, aber auch für das Sicherheitsempfinden in der Stadt. Daher sollte die Quartiersarbeit kontinuierlich ausgebaut werden. Um das umzusetzen, gilt es Förderprogramme konsequent zu nutzen und die Kooperation mit (Immobilien)-Investoren zu suchen.


Hafke (neutral):

Die soziale Quartiersarbeit schafft Netzwerke, Beratungs- und Begegnungsangebote, die vor Ort niedrigschwellige Hilfestellung leisten können. Aus meiner Sicht wichtig wäre es, die Vernetzung mit weiteren Vereinen, Initiativen und Verbänden in den Quartieren weiterzuentwickeln; hier kann die Stadt einen Beitrag leisten.


Mucke (stimmt zu):

Aus meiner Zeit als Geschäftsführer der Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft weiß ich, wie wichtig die soziale Arbeit in den Stadtteilen ist. Wir sind hier durch den Ausbau des Stadtteilservices und der Sozialen Stadt schon gut vorangekommen. Das will ich weiter ausbauen. Prävention mittels Frühe Hilfen, Frühförderung, Achtsamskeitsgruppen, Sprachförderung, etc. sind die Schlüssel.


Paschalis (stimmt zu):

Es gibt leider in Wuppertal einige Viertel, die schlechter ausgestattet sind als andere und in denen vorwiegend Menschen mit niedrigem Einkommen leben. Quartiersarbeit ist aber ein sehr dehnbarer Begriff. Mir ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche in diesen Vierteln bei ihrem schulischen Werdegang besondere Unterstützung erhalten. Wichtig ist es, die Aufenthaltsqualität in den Vierteln zu verbessern, damit ebenfalls Menschen mit höheren Einkommen dort wohnen möchten und keine Ghettos entstehen. Das heißt, die Stadt muss dort gezielt in Sicherheit, Sauberkeit, öffentliches Grün und soziale Einrichtungen investieren.

Städtische Kantinen sollen kein Fleisch anbieten.

Sander (neutral):

Diktatur über die Bedürfnisse entspricht nicht meinen Vorstellungen. Gesunde, regional produzierte Lebensmittel sollten in der Mensa, Kantine usw. verarbeitet werden und fleischlose Alternativen an jedem Tag angeboten werden.


Dahlmann (stimmt nicht zu):

Fleisch ist ein völlig normaler Bestandteil unserer Küche und es gibt keinen Grund, Menschen den Verzehr von Fleisch zu verbieten. Was kommt als nächstes? Wer kein Fleisch essen möchte bekommt mittlerweile überall Alternativen.


Lehner (stimmt nicht zu):

Für die allgemeine Durchseuchung Wuppertals sollen ausschließlich Fleicherzeugnisse von Tönnies III (nicht zu verwechseln mit Tönnies VI) herangeschafft werden.


Schneidewind (stimmt nicht zu):

Ein vollständiger Verzicht auf Fleisch ist ein zu großer Eingriff in die Freiheit der Beschäftigten. Der Ausbau vegetarischer Angebote (bis hin zu einzelnen Tagen, an denen es ausschließlich vegetarische Gerichte gibt) sollte aber angestrebt werden.


Hafke (stimmt nicht zu):

Bewusst verzehren ja, Verbote nein. Städtischen Angestellten vorzuschreiben, was sie in der Kantine zu essen haben, halte ich für befremdlich. Ich selbst esse nur zu besonderen Gelegenheiten Fleisch, dann stets aus artgerechter Erzeugung. Gegenvorschlag: Ein Schwerpunkt auf regionale Lieferanten, bei allen Produkten und ein waches Auge auf die Herstellungsverfahren. Aber ein Verbot von Fleisch in den Kantinen? Nein.


Mucke (stimmt nicht zu):

Leider gibt es außer bei der Feuerwehr keine städtischen Kantinen mehr. Diese wurden schon vor vielen Jahren aus Kostengründen eingespart. Ich finde es wichtig, selbstbestimmt auf den eigenen Fleischkonsum zu achten. Deshalb freue ich mich immer, wenn es auf Veranstaltungen auch vegetarische Alternativen gibt. Wir müssen darauf Acht geben, dass das Fleisch aus Tierwohl orientierter Haltung kommt. Aber letztlich muss es jeder Mensch selbst entscheiden, ob er auf Fleisch verzichtet oder nicht.


Paschalis (stimmt nicht zu):

Jeder Mensch darf selber entscheiden, was er isst. Zwangsmaßnahmen lehne ich ab.

Wuppertal soll inhabergeführten Einzelhandel und Gastronomie bevorzugen.

Sander (stimmt zu):

Filialisten werden nach externen Rentabilitätskriterien gesteuert. Inhabergeführte Betriebe entwickeln persönlichen und lokalen Stil. Die Standardisierung macht Systemgastronomie austauschbar, jede Stadt sieht aus wie die andere ohne Wiedererkennungseffekte für Wuppertal.


Dahlmann (neutral):

Inhabergeführter Einzelhandel und Gastronomie ist immer wünschenswert. Aber auch Ketten und Franchiseunternehmen beleben die Innenstadt. Aus diesem Grund ist ein Mix daraus das Beste für Wuppertal. Das Hauptziel ist und bleibt, Leerstand insgesamt zu vermeiden. Die meisten Objekte sind in Privatbesitz und der jeweilige Vermieter sucht sich seine Mieter aus. Deshalb hat die Stadt Wuppertal hier wenig Einflussmöglichkeiten.


Lehner (stimmt zu):

WIR brauchen das! WUPPERTAL ZUR HANSA-STADT BEFÖRDERN!


Schneidewind (stimmt zu):

Inhabergeführter Einzelhandel und Gastronomie geben Innenstädten einen eigenen Charakter und Gesicht. Inhaberinnen und Inhaber, die vor Ort leben, bringen sich zudem erfahrungsgemäß auch sehr viel intensiver in die Stadtgestaltung ein. Inhaber-geführte Unternehmen sollten daher im rechtlich möglichen Rahmen von der Stadt besonders unterstützt und gefördert werden.


Hafke (neutral):

Inhabergeführte Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe bereichern und beleben eine Stadt. Sie geben ihm einen besonderen Flair, der nicht in allen Innenstädten gleich ist. Und die Inhaberinnen und Inhaber sind oft auch diejenigen, die sich vor Ort bei uns in Wuppertal persönlich engagieren. Darum sollte es Aufgabe der Stadt sein, sie zu unterstützen und vor unnötigen Auflagen und Kosten zu schützen. Die Außengastronomie im Luisenviertel ist da ein gutes Beispiel. Gleichzeitig gilt: Der Kunde ist König und inhabergeführte Gastronomie nicht automatisch besser als Filialbetrieb. Insofern: Der Kunde entscheidet letztlich – die Stadt hat zuvorderst dafür Sorge zu tragen, dass inhabergeführte Betriebe es in Wuppertal leicht haben, Fuß zu fassen.


Mucke (stimmt zu):

Wuppertal sind wir alle. Jede/r kann durch sein eigenes Konsumverhalten viel tun, um den stationären Handel gegenüber den online-Riesen zu stärken. Ich unterstütze daher auch die IHK-Kampagne „Heimat-Shoppen“ und online-City Wuppertal. Ich gehe in unserer Stadt einkaufen und nutze die vielfältigen gastronomischen Angebote.


Paschalis (neutral):

Letztlich entscheiden die Eigentümer, an wen sie ein Ladenlokal vermieten. Die Stadt kann nur mittelbar über Ratsbeschlüsse, die Nutzungsregeln beschreiben, Einfluss nehmen. Wichtig ist es dabei vor allem, einen guten Mix aus verschiedenen Branchen und eine fußläufige Nahversorgung der Wohnbevölkerung zu erreichen. Das muss auch für die einzelnen Viertel genauer beschrieben werden. Eine pauschale Aussage über alle Viertel hinweg verkennt die individuellen Standortunterschiede im Tal.

Wuppertal soll eine Multifunktionshalle bauen, die der BHC nutzen kann.

Sander (stimmt nicht zu):

Eine solche Halle kann nur als Mehrzweckhalle für kommerzielle Nutzung rentabel sein. Es ist nicht Aufgabe der Stadt, ein solches Wirtschaftsunternehmen zu subventionieren. Wenn eine solche Halle rentierlich wäre, hätte sich gewiss schon ein Investor gefunden. Die Halle stellt eine Konkurrenz zur Stadthalle und zur Unihalle dar. Eventuelle Verlustabdeckungen durch den städtischen Haushalt, der endlich ist, gehen dann auf Kosten des Stadtteil- und Breitensports.


Dahlmann (stimmt nicht zu):

Es ist schön, dass der BHC im Handball Wuppertal erfolgreich im In- und Ausland vertritt. Umso besser wäre es, wenn der Verein eine echte Heimat in Form einer Halle in Wuppertal findet. Durch die prekäre Haushaltslage hat die Stadt zu wenig Geld für freiwillige Leistungen, die für den Bau einer Halle nötig wären. Meine politische Unterstützung für das Projekt hat der BHC.


Lehner (stimmt zu):

Das Gebiet des Pina-Bausch-Zentrums bietet einen Idealen Standort. Übrigens: Who the fuck is BHC? Der BierHändler-Club?!?!?


Schneidewind (stimmt zu):

Wuppertal sollte sich dafür einsetzen, dass eine Multifunktionshalle in einer Innenstadtlage wie dem Wicküler Park mit hervorragender öffentlicher Verkehrsanbindung entsteht. Die genaue Zeitplanung sollte dabei von der weiteren Entwicklung der Corona-Krise (und den damit verbundenen erheblichen Auswirkungen auf das Veranstaltungsgeschäft) sowie einem ökonomisch belastbaren Betreiberkonzept abhängen. Der Stadt dürfen hieraus nicht weitere wirtschaftliche Belastungen entstehen.


Hafke (stimmt nicht zu):

Andersrum wird ein Schuh draus: Der BHC will dem Bergischen Land eine Halle bauen. Dieses Ziel sollten wir als Stadt mit Kräften unterstützen, denn der BHC ist das sportliche Aushängeschild einer ganzen Region! Aber anders als in anderen Städten, die mit Sportstätten gehörig auf die Nase gefallen sind, stehe ich hinter der Grundidee, den Bau über private Investoren zu finanzieren. Bei der späteren Verwaltung und Bewirtschaftung der Halle kann die Stadt hingegen dem BHC tatkräftig helfen.


Mucke (stimmt zu):

Ich unterstütze den Bau einer Multifunktionshalle in unserer Stadt durch einen privaten Investor, die sowohl vom sportlichen Aushängeschild BHC als auch für Kultur, Kongresse und Konzerte genutzt werden könnte.


Paschalis (stimmt nicht zu):

Immer wenn die Stadt Wuppertal als Bauherr handelt, werden die Bauten viel teurer als geplant und viel teurer als bei privaten Bauherren. Mit den anvertrauten Steuergeldern muss ökonomisch gewirtschaftet werden, also überlässt man besser den privaten Unternehmern auch diese Aufgabe. Die Stadt kann bei der Suche nach Sponsoren behilflich sein, sollte aber nicht selber als Sponsor tätig werden. Immerhin ist Wuppertal hoch verschuldet.

Die Stadtverwaltung soll vermehrt Online-Services und digitale Lösungen anbieten.

Sander (stimmt zu):

Alle sogenannten bürgernahen Dienstleistungen lassen sich über kurz oder lang digitalisieren. Das setzt voraus, dass auf Seiten der Bürger die technischen Voraussetzungen und die entsprechenden Fertigkeiten geschaffen werden (von öffentlichen Service-Stationen bis zu Werbemaßnahmen). Das macht den Zugang zeitunabhängig und verkürzt den Vorgang. Menschen bezogene Dienste und Beratungsangebote können dafür ausgebaut werden.


Dahlmann (stimmt zu):

Die Digitalisierung macht an Wuppertal nicht halt. Die städtischen Ämter und Behörden müssen den vorliegenden Rückstand aufholen und endlich zeitgemäß arbeiten. Dazu gehören auch Online-Serviceangebote.


Lehner (stimmt nicht zu):

Uns reicht der Fristenbriefkasten! Gerne können wir den digitalisieren.


Schneidewind (stimmt zu):

Die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen muss in Wuppertal unbedingt ausgebaut werden. Sie bietet die einzige Chance, eine hohe Servicequalität und verbesserte Arbeitsabläufe und -bedingungen trotz der angespannten Personalsituation sicherzustellen.


Hafke (stimmt zu):

Klare Zustimmung – und nicht nur „vermehrt“: Das digitale Bürgeramt muss das Ziel sein, das spart Zeit, Nerven, übrigens auch in der Verwaltung selber. Wuppertal ist digitale Modellkommune des Landes – hier können wir noch mehr PS rausholen!


Mucke (stimmt zu):

Wuppertal ist digitale Modellkommune in NRW und hat bereits vieles angeschoben – wie zum Beispiel die Online-Kfz-Zulassung. Die Möglichkeiten des Service-Portals werden aktuell weiter zügig ausgebaut.


Paschalis (stimmt zu):

Die Gesetzeslage ist bereits so, dass das Onlinezugangsgesetz (OZG) Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, bis 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten. Der sogenannte IT-Planungsrat koordiniert die technische Umsetzung und die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Das Ziel des Digitalisierungsprogramms Föderal ist es, die Verwaltungsleistungen trotz aufgesplitterter Verantwortlichkeiten überall gleich schnell, nutzerfreundlich und bürgernah zu digitalisieren. Deswegen muss auch nicht jede Kommune ihre „eigene“ Strategie erfinden.

Kundenfreundlichkeit soll in Verwaltungsämtern oberste Priorität haben.

Sander (stimmt zu):

Eine Selbstverständlichkeit, die ihre Grenzen an der Rechtssicherheit, Einheitlichkeit des Verwaltungshandelns, Nachvollziehbarkeit, Compliance usw. findet. Eine hinreichende Ausstattung mit gut ausgebildetem Personal undein gutes Arbeitsklima sind Grundvoraussetzung.


Dahlmann (stimmt zu):

Die Verwaltung ist für den Bürger da und nicht umgekehrt. Der Bürger ist kein Kunde, sondern der Souverän. Ein freundlicher Umgang ist selbstverständlich.


Lehner (stimmt zu):

Ja, freundliche Kunden finden wir gut!


Schneidewind (stimmt zu):

„So kundenfreundlich und effizient wie möglich, so rechtssicher wie nötig“ muss das leitende Prinzip einer modernen Stadtverwaltung sein. Verwaltungskompetenz muss die Handlungsfähigkeit von Stadt und Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen und darf sie nicht einschränken. Eine solche Kultur zu schaffen, stellt hohe Anforderungen an Führungskräfte in der Verwaltung. Sie müssen Freiräume gewähren und ihren Mitarbeiteri/innen den Rücken decken, ohne die grundsätzliche Kontrolle über ihre Geschäftsbereiche zu verlieren. Ich möchte den Führungskräften und Mitarbeiter/innen in der Verwaltung dabei den Rücken stärken.


Hafke (neutral):

Oberste Priorität muss der Service an sich haben. Dazu gehört sicher auch Kundenfreundlichkeit, allerdings verwahre ich mich dagegen, den Angestellten in den Ämtern hier pauschal Unfreundlichkeit zu unterstellen. Siehe These 30: machen wir Verwaltung digtialeer und efifzienter, dann bleibt mehr Zeit für Freundlichkeiten.


Mucke (stimmt zu):

Das muss selbstverständlich sein.


Paschalis (stimmt zu):

Kundenfreundlichkeit heißt für mich, dass die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sachlich, zügig und effizient bearbeitet werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen freundlichen Umgangston pflegen. Umgekehrt können die „Kunden“ aber auch zu einer solchen Atmosphäre durch ihr eigenes Verhalten viel beitragen.